Nicht nur für das Projekt „ATID“, sondern auch für die gesamte ZWST, das Kompetenzzentrum und unsere Partnerorganisation OFEK e.V. bedeutete die Corona-Pandemie eine schnelle und notwendige Umstellung. Während die ZWST ein vorbildliches Krisenmanagement vorweist und die Gemeinden bundesweit versorgt, das Kompetenzzentrum die vielen Bildungsangebote in digitale Formate überführt und OFEK bundesweite telefonische Beratung rund um die Krise anbietet, macht ATID sich auf den Weg, Kitas darin zu unterstützen, die Zeit während und nach der Krise zu meistern.
von: Vera Katona
„Leider müssen wir unsere Fortbildung absagen“, „Unsere Veranstaltung wird verschoben“ – vor einigen Wochen waren das die häufigsten Nachrichten, die ich als Leiterin des Projekts ATID bekommen habe.
Nicht nur für das Projekt „ATID“, sondern auch für die gesamte ZWST, das Kompetenzzentrum und unsere Partnerorganisation OFEK e.V. bedeutete die Corona-Pandemie eine schnelle und notwendige Umstellung. Während die ZWST ein vorbildliches Krisenmanagement vorweist und die Gemeinden bundesweit versorgt, das Kompetenzzentrum die vielen Bildungsangebote in digitale Formate überführt und OFEK bundesweite telefonische Beratung rund um die Krise anbietet, macht ATID sich auf den Weg, Kitas darin zu unterstützen, die Zeit während und nach der Krise zu meistern.
ATID, auf Hebräisch „Zukunft“ – ist ein Bildungsprojekt beim Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment der ZWST. Das Projekt zielt darauf ab, jüdische Kindertagestätten auf dem Gebiet der vielfaltsorientierten Pädagogik fortzubilden und ihren Umgang mit Diversität zu stärken und zu fördern. In der jüdischen Kita – Landschaft ist das Projekt ATID ein Vorreiter für die Etablierung der Demokratie in der frühkindlichen Pädagogik. Die Fachkräfte in jüdischen Kindergärten nehmen an kostenfreien Fortbildungen teil, die auf die Bedarfe der jeweiligen Einrichtung zugeschnitten sind.
Mit dem Beginn der Kontakteinschränkungen wurde schnell klar, dass auch hier neue Lernformate entwickelt werden müssen, um Distanzen zu überwinden. Eine gelungene Veranstaltung lebt durch Kontakt und Beziehung, durch Körpersprache, Gruppendynamiken, Humor, durch die Interaktion zwischen der Seminarleiterin und der Gruppe. Entscheidend für das Lernen ist dabei der Austausch und die Nähe der anderen.
Wie können wir ein solches Lernen unter digitalen Bedingungen erzeugen und in die Online-Welt übertragen?
Kann ein aus dem Monitor sprechender Kopf genauso viel Aufmerksamkeit bekommen wie jemand, der vor einer*m sitzt?
Diese und andere Fragen kann ATID zusammen mit dem kreativen Team des Kompetenzzentrums und der Beratungsstelle OFEK beantworten. Gemeinsam erarbeiten wir neue Lernkonzepte und Formate. ATID plant eine Reihe interaktiver Webinare, die für alle interessierten Fachkräfte an jüdischen Kitas zugänglich sein werden.
Plötzlich fühle ich mich wie ein ganzes Filmstudio in einer Person: ein online Webinar ist viel kürzer als ein Seminartag, also werden die Inhalte entsprechend angepasst. Damit es auch spannend bleibt, muss eine abwechslungsreiche Dramaturgie ausgedacht werden. Dabei redet man gefühlt mit sich selbst und kommt sich manchmal vor als NachrichtensprecherInnen, oder Stand-up Comedian in einem. Zwischendurch ist es wichtig auch ein bisschen Kamerafrau und Tontechnikerin zu sein. Diese Erfahrung könnte man auch als einen Vorgeschmack auf die Zukunft betrachten. Möglicherweise entdecken wir bei den neuen ungewöhnlichen Arbeitsweisen und Lernmethoden ungeahnte Möglichkeiten.
Klar ist, im Moment lernen wir alle sehr viel dazu. Wenn wir uns auf diesem Weg als Lernende betrachten, werden wir die Herausforderungen dieser schwierigen Zeit meistern.